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"Souverän gelingt es ihm, das Fachliche feuilletonfähig wiederzugeben, weit über Architektur und Planung hinaus Aspekte der Bauwirtschaft, der (provinziellen) Lokal- und (gesetzgebenden) Bundespolitik sowie der (scheinbar unausweichlichen) Gesellschaftsentwicklung anzusprechen. Und das in einer Erzählweise, die Leselust macht. Die Grundrisse von Scharouns Wohnhäusern „Romeo und Julia“ in Stuttgart nimmt er beispielsweise zum Anlass, die gewöhnlichen Wohnungsgrundrisse mit Küche, Kinder- und Elternzimmern als „gängiges Handlungsschema, bewacht vom Auge des Moralgesetzes“ zu geißeln, als „moralische Anstalt, als Darstellung einiger profaner Handlungen, die von uns erwartet werden“ (Die Zeit, 2. November 1962). Daran hat sich, muss man bitter feststellen, bis heute so gut wie nichts geändert, weil die Immobilienwirtschaft nichts riskiert und ihre Risikoscheu hinter dem dummen Argument „Die Leute wollen es so“ verbirgt."

 

– Rezension zu Hermann Funkes "Architekturkritiken 1962-2003" auf marlowes.de von Ursula Baus vom 11.07.´23

 

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