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São Paulo 2019: Fünf Künstler*innen, Verleger*innen und Philosoph*innen sitzen auf einer Dachterasse im Zentrum der Stadt und fragen nach der Möglichkeit eines Theaters, das nicht nur für die Unterdrückten spricht, sondern selbst ein „Theater der Unterdrückten“ ist. Sie fragen sich: Wie können die Unterdrückten aus der verelendeten Peripherie der Stadt und aus den sich selbst überlassenen Provinzen, hier im Zentrum Gehör finden? Und die deutsche Künstlerin, die sie zu diesem Gespräch eingeladen hat, fragt sich: Wie kann ich dieses Gespräch aus der Peripherie des globalen Kapitalismus in Deutschland hörbar machen, ohne für die Teilnehmenden, ohne an ihrer Stelle zu sprechen?
Dieser selbstkritische Prozess führt zu einem Reenactment des Gesprächs im Zentrum Münchens, im Sitzungssaal des Neuen Rathauses, wo den Zuhörer*innen ein Einblick in die vielen, drängenden Fragen gewährt wird, die sich nicht nur angesichts der politischen und ökologischen Krise in Brasilien stellen.

Der vorliegende Band bietet nicht nur den Text dieses Gesprächs, das selbst die Form eines Theaterstücks angenommen hat, sondern versucht das Gesagte durch eine Vielzahl von Anmerkungen dem deutschsprachigen Publikum zugänglich zu machen.