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Peripherie und Ungleichzeitigkeit- Buch der Woche im Magazin des BDA

 

Eine Rezension von Christian Holl

 

Subversion gegen Konsumismus

 

Wer kennt sie nicht, die Kritik an der homogenisierenden, vereinheitlichenden Wirkung von Konsumismus und Wirtschaftsliberalismus? Die Kritik an den renditeorientierten Leitlinien, die Politik bestimmen und andere gesellschaftliche Werte unterminieren, die Kritik an den Mechanismen, die Menschen dazu zwingen, sich anzupassen, unterzuordnen, einzufügen? In Essays und Alltagsgesprächen ist sie präsent und je nach Perspektive wird das zwanzig, dreißig oder vierzig Jahre Zurückliegende als Zeit beschworen, in der es noch Individualität und Sonderlinge habe geben dürfen.

Der bekannte Sozialforscher Klaus Ronneberger benennt in seinem neuesten Buch insbesondere die Nachkriegsära und die Durchsetzung des Fordismus als den Epochenwandel, der diese Entwicklung grundsätzlich einleitet: „Tatsächlich ebnen sich mit der Durchsetzung des Fordismus die Differenzen zwischen einander überlagernden Zeiträumen und Mentalitäten allmählich ein: Stadträume und Verkehrssysteme, Umgangsformen und Wahrnehmungsweisen werden modernisiert und homogenisiert. Als Folge dieser staatlichen Normierungsstrategie entsteht eine neue Form von „Normalität“, die das Partikulare, das Andere, das Vormoderne als Abweichung registriert und gegebenfalls auch verfolgt.“ Doch bei allem Bemühen von Zentralstaat und Wirtschaft ließen sich, so Ronneberger, die Entwicklungsgeschwindigkeiten in unterschiedlichen Regionen nicht perfekt synchronisieren.

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